Das erste Land unserer Weltreise ist Vietnam.
Anreise
Wir sind am 02.10.2023 mit Bamboo Airways von Frankfurt nach Hanoi geflogen. Da wir nur mit Handgepäck reisen, hatten wir kein Gepäck zum Einchecken. Allerdings wurde unser Handgepäck gewogen. Trotz Überschreiten des zulässigen Gewichts durften wir alles mit an Board nehmen. Weiterhin wurde geprüft, dass eine Ausreiseabsicht aus Vietnam innerhalb der nächsten 45 Tage besteht. Deutsche dürfen Vietnam für diesen Zeitraum ohne Visum besuchen, sofern man ein Rück- oder Weiterflugticket vorweisen kann. Wir hatten zwar keine „echten“ Tickets, aber eine Buchungsbestätigung von booking.com für einen gebuchten Flug von Ho Chi Mihn Stadt nach Singapur. Diese Bestätigung reichte beim Check-In völlig aus.
Auch wenn ich auf Flügen in der Regel nicht schlafen kann, konnte ich wenigstens einige Stunden im Halbschlaf verbringen. Für diejenigen, welche es interessiert: Service und Sauberkeit von Bamboo Airways waren super, wir konnten nichts beklagen.
In Hanoi angekommen sind wir problemlos durch die Passkontrolle gekommen, eine Ausreiseabsicht wurde hier nicht mehr kontrolliert. Da wir kein Gepäck aufgegeben hatten, konnten wir dieses Mal an den Gepäckbändern vorbeilaufen – auch eine tolle Erfahrung hier nicht warten zu müssen. 😉
Noch im Flughafen haben wir etwas Bargeld abgehoben (jeder 1.000.000 VND, entspricht ca. 40€). Anschließend wollten wir uns nach einer vietnamesischen SIM-Karte umschauen. Im Prinzip kann man die entsprechenden Händler für SIM-Karten im Flughafen nicht übersehen, diese machen schon von weitem auf sich aufmerksam. Wir haben hier für etwa 11€ eine SIM-Karte gekauft, welche für 30 Tage gültig ist, 180GB Datenvolumen aufweist und auch Hotspots erlaubt. Dies war uns wichtig, da wir mehrere Geräte dabei haben. Die Mitarbeiter aktivieren die SIM-Karte im übergebenen Smartphone (direkt vor unseren Augen, man muss das Smartphone also nicht aus den Augen lassen) und die Karte ist anschließend sofort einsatzbereit. Tipp: auch hier kann etwas Verhandlungsgeschick etwas rausholen. 🙂
Anschließend mussten wir vom Flughafen in die Stadt fahren. Diese ist ca. 30km vom Flughafen entfernt. Es gibt hierbei verschiedene Möglichkeiten. Die billigste Möglichkeit sind die einfachen Linienbusse. Diese kosten für die gesamte Fahrt umgerechnet ca. 1€. Weiterhin gibt es die Express-Buslinie 86. Diese fährt einmal durch das Viertel „Old Quarter“ in Hanoi und dort dann zum Hauptbahnhof. Da es nur wenige Haltestellen gibt, kommt man hier recht schnell voran. Diese Option haben wir genutzt, da unser Hotel im „Old Quarter“ liegt. Das Ticket kostet hier ca. 1,80€ / Person. Wer es komfortabler mag, kann auch per Taxi oder privater Kleinbusse in die Stadt fahren. Das kostet dann etwa 10€ – 30€.
Unser Hotel
Unser Hotel liegt genau im Zentrum des „Old Quarter“, also der Altstadt von Hanoi. Hier gibt es viele sehr kleine Gassen, unser Hotel liegt eher in einer Seitengasse einer Seitengasse (also eine Seitengassen-Inception). Trotzdem ist auch hier rund um die Uhr was los. Das Hotel selbst ist für den Preis in Ordnung. Für drei Nächte inkl. Frühstück bezahlen wir für zwei Personen ca. 70€. Das Personal ist sehr nett, Englisch spricht allerdings selbst an der Rezeption nicht jeder. Das Frühstück ist relativ einfach, aber ausreichend. Es gibt Nudeln oder Reis, Speck, Obst, Toast, Kaffee und Tee. Eier oder Pancakes werden frisch zubereitet.
Tag 1 – Hanoi
Am ersten Tag haben wir das ethnologische Museum von Vietnam besucht, sowie die Einsäulenpagode, waren am Mausoleum von Ho Chi Minh, an der Zitadelle und auf dem Rückweg an der Train Street. Hier haben wir aber nicht auf den Zug gewartet (welcher nur zu ganz bestimmten Uhrzeiten morgens und abends durchfährt), sondern sind direkt weitergelaufen. Hier haben wir im Internet bereits von vielen nervigen Händlern gelesen, auch wir wurden sofort angesprochen und teilweise verfolgt.
Um von A nach B zu kommen, gibt es auch in Hanoi unterschiedliche Möglichkeiten. Zu Fuß sind viele Wege doch etwas weit. Als Alternative können Busse genutzt werden, davon haben wir aber keinen Gebrauch gemacht. Es steht auch an jeder Ecke ein Taxi, was ein bequemeres Vorankommen ermöglicht.
Zusätzlich können auch Grabs gerufen werden. Das ist das asiatische „Uber“ (und wurde wohl auch davon aufgekauft). Das funktioniert tatsächlich sehr einfach und ist super übersichtlich. Wir haben die entsprechende App installiert, eine Kreditkarte hinterlegt und es direkt ausprobiert. Man wählt einen Abholpunkt in der Nähe auf der Karte aus, sowie zusätzlich den Zielpunkt. Nach einer Bestätigung sieht man nach wenigen Sekunden das entsprechende Fahrzeug live in der App auf der Karte inkl. Name des Fahrers, Modell des Autos und das Nummernschild. Nach nur zwei Minuten kam das Grab-Fahrzeug und hat uns abgeholt. Am Ende wird per App bezahlt und der Fahrer bewertet. Der Fahrer selbst kann in seiner App direkt den Geldeingang kontrollieren. Fertig.
Wir sind mit der ersten Grab-Fahrt ca. 10-15 Minuten unterwegs gewesen, es waren wenige Kilometer zu fahren, in Hanoi dauert das allerdings aufgrund des krassen Verkehrs allerdings trotzdem eine Weile. Gekostet hat das am Ende umgerechnet ca. 3,50€.
Es geht aber auch noch billiger. Ruft man einen Grab-Roller (befördert aber nur eine Person), so kann man hier noch einmal sparen. Empfehlen würde ich das aber tatsächlich niemandem. Ich wiederhole mich noch einmal: der Verkehr in Hanoi bzw. Vietnam ist echt heftig!
Tag 2 – Hanoi
Am 2. Tag waren wir nur im Old Quarter, sowie am Hoan Kiem See, welcher direkt an das Old Quarter grenzt. Wir sind um den See gelaufen, waren dort auf der kleinen Insel (kostet Eintritt) und waren in der Nähe etwas essen.
Der Rest des Tages ging für die Planung der Weiterreise drauf. 🙂
Tag 3 – Halong Bay
Für die nächsten 3 Tage hatten wir einen Ausflug zur Halong Bay und nach Ninh Binh gebucht. Dabei haben wir die Buchung über das Hotel vorgenommen, da wir hier zum einen einen besseren Preis als mit GetYourGuide bekommen haben und zum anderen zuerst zur Halong Bay und erst danach nach Ninh Binh fahren konnten. Dies war aufgrund des Wetters allerdings vorteilhafter, wird von GetYourGuide aber in dieser Kombi nicht angeboten.
Nach dem Frühstück im Hotel wurden wurden wir mit dem Bus in der Nähe des Hotels im Old Quarter abgeholt. Auf dem Weg zur Halong Bucht gab es einen kleinen Stop an einer Art Restplatz und einen weiteren Stop, an welchem man Informationen zu Muscheln und ihren Perlen erhalten hat. Direkt dabei war dann auch ein entsprechendes Geschäft, um diese Perlen in Form von Schmuck zu kaufen – wie praktisch! Im Ernst, dieser Stop ist absolut unnötig und vermutlich würden gerne 99% der Touristen diesen Stop auslassen, aber naja …
Am Hafen angekommen haben wir ein kleines Boot bestiegen, welches uns zu unserem Kreuzfahrtschiff gefahren hat, welches in der Halong Bay lag. Die meisten dieser Schiffe liegen (vermutlich dauerhaft) dort in der Bucht und werden mit diesen Booten bedient und beladen. Noch im Hafen kam es dann zu einer Kollision unseres Bootes mit einem weiteren ähnlich großen Boot. Das Boot blieb aber heile und wir konnten weiter zu Halong Bay rausfahren. Die Fahrt mit dem Zubringerboot dauert etwa 45 Minuten.
Wir hatten ein 4-Sterne-Kreuzfahrtschiff gebucht, die meisten anderen auf unserem Boot (ca. 40 Personen) waren auf einem 3-Sterne-Schiff untergebracht. Diese wurden zuerst entladen, nach einer kurzen Weiterfahrt erreichten dann auch wir unser Schiff. Wir freuten uns dann tatsächlich die 4-Sterne-Variante gewählt zu haben, da unser Schiff etwas offener und mit Balkonen ausgestattet war.
Nach dem Umsteigen auf das Kreuzfahrtschiff wurden wir im Speisesaal empfangen. Dort saßen bereits viele Passagiere. Wir waren also die letzten und es konnte losgehen. Die Zimmer wurden verteilt (23 Zimmer auf dem Schiff), welche man auch direkt beziehen konnte. Diese waren sehr schön eingerichtet und „trotz Schiff“ recht groß.
Insgesamt hatte das Schiff vier Decks. Das unterste Deck hatte Kabinen für die Passagiere, das 2. hatte neben Kabinen auch den Speisesaal, das 3. hatte neben Kabinen noch eine Bar und einen Sitzbereich und das oberste Deck war eine Art Dachterasse über den Großteil des Schiffs. Dort standen viele Liegen zum Entspannen bereit. Unsere Kabine war auf dem 3. Deck.
Nach dem Bezug der Kabinen gab es Mittagessen. Hier wurden mehrere Gänge serviert, die Kellnerinnen und Kellner wirkten zwar recht jung, aber sehr professionell, das Essen war gut und die Aussicht perfekt. Beim Essen aus den zimmerhohen Fenstern auf die Felsen der Halong Bay zu schauen wirkt unheimlich entspannend.
Am Nachmittag ging es dann mit dem Zubringerboot, welches vom Schiff immer mitgeschleppt wurde, zum Kayakfahren. Der Anbieter befindet sich direkt in der Bucht auf einer kleinen aus Fässern und Brettern zusammengebauten künstlichen Insel. Darauf war auch eine kleine Hütte gebaut, in welcher die Anbieter wohl auch, zumindest vorübergehend, wohnen. Das Paddeln macht echt Spaß, leider sieht man aber immer wieder Plastikflaschen und anderen Müll im Wasser schwimmen.
Nach dem Kayakfahren ging des dann in eine andere Bucht. Dort wurde der Anker ausgeworfen und man konnte etwas baden gehen. Das Wasser war dort auch sehr sauber.
Nach dem Rückweg gab es dann das Abendessen. Davor konnte man selbst noch unter Anleitung selbst Frühlingsrollen an Deck zubereiten und essen. Da Abendessen bestand aus einem Buffet, auch hier waren die Speisen lecker und von guter Qualität.
Anschließend saßen wir noch auf der Terasse an der Bar und tranken den ein oder anderen Cocktail. Die dunkle Nacht, nur das leuchten vieler weiterer Schiffe rundum in der Bucht und man sitzt mit dem Cocktail bei warmer, aber dennoch sehr angenehmer Temperatur an Deck – herrlich. 🙂
Tag 4 – Halong Bay
Der Tour-Guide hatte für interessierte angeboten um 5.45 Uhr auf das oberste Deck zu gehen, um den Sonnenaufgang bestaunen zu können. Das wollten wir uns dann auch nicht engehen lassen. Trotz sehr bewölktem Himmel war die Aussicht und der Sonnenaufgang hinter den Felsen wirklich wunderschön.
Danach gab es ein leichtes Frühstück und danach ging es, wieder mit dem Zubringerboot, zu einem anderen Teil der Bucht. Dort bestiegen wir Boote zu jeweils ca. 6 Personen. Wir wurden dann durch die Bucht gerudert und fuhren durch die Höhlen der Bucht. Ebenfalls ein entspanntes Erlebnis.
Nach dem Rückweg gab es dann das recht frühe Mittagessen, ebenfalls wieder in Form mehrerer Gänge.
Wir wurden dann wieder zum Hafen gefahren. Nach etwas hin und her fand unser Tour-Guide dann auch den richtigen Bus für uns nach Ninh Binh. Dies war eine Luxus-Version eines Minibusses, sehr cool.
Als wir dort in unserem Hotel ankamen, konnten wir dort noch zu Abend essen (was laut Beschreibung eigentlich nicht inklusive war) und haben uns anschließend noch massieren lassen. Eine Massage für 12€/h sind dort normale Preise.
Tag 5 – Ninh Binh
Am Morgen gab es Frühstück und anschließend wurden wir mit dem Auto zu einer weiteren Tour abgeholt. Am Treffpunkt bekam jeder ein Fahrrad und es ging in einer Gruppe einige Kilometer durch die Natur und kleinere Dörfer zur ersten Hauptstadt von Vietnam. Dort wurde uns ein Tempel gezeigt. Dies war nicht wirklich interessant, sofern man bereits einen Tempel gesehen hat.
Nach dem Rückweg per Rad gab es am Treffpunkt das Mittagessen, welches ebenfalls inklusive und in Form eines Buffets angeboten wurde.
Später ging es wieder zurück und wir bestiegen eines der kleinen Boote, wo wir durch die Reisfelder gerudert wurden. Die Natur ist auch hier wunderschön. Die ganze Fahrt dauert ca. 1,5h. Tipp: Auf jeden Fall einen Schirm als Sonnenschutz mitnehmen!
Als letzter Punkt stand dann noch der Aufstieg auf einen der Berge auf dem Programm. Von oben hatte man eine tolle Aussicht auf Ninh Binh und auf der anderen Seite auf die Reisfelder, welche man zuvor durchfahren hat. Der Aufstieg selbst ist recht anstrengend, es führt eine Treppe bis auf die Spitze mit teilweise hohen Stufen. Nicht ganz einfach für Kinder, für gehbehinderte Menschen leider eher unmöglich.
Nachmittags ging es dann mit dem Bus zurück nach Hanoi. Wir hatten mit der Tour direkt eine weitere anschließende Nacht im gleichen Hotel in Hanoi gebucht. Vermutlich als Dank gab es ein kostenloses Upgrade des Zimmers. Größer, schöner und sauberer – sehr cool.
Tag 6 – Flug nach Da Nang / Hoi An
Wir buchten abends noch einen Flug mit Vietnam Airlines von Hanoi nach Da Nang. Daher ging es nach dem Frühstück direkt per Grab an den Flughafen. Auch ein Hotel inkl. Hoteltransfer in Hoi An buchten wir noch am Vorabend. Daher wurden wir am Flughafen in Da Nang bereits von unserem Fahrer erwartet.
Kosten in Vietnam
Hier zeige ich einmal einen Teil unserer Ausgaben in Vietnam. So lässt sich in etwa der Preisunterschied zu Deutschland abschätzen. Die Flüge nach Vietnam bzw. innerhalb von Vietnam sind unten ebenfalls aufgeführt, den Weiterflug in das nächste Land liste ich entsprechend dort auf. Die Preise entsprechen jeweils dem Preis pro Person.
Posten | Ausgaben |
Flug: Frankfurt/Main nach Hanoi mit Bamboo Airways | 700 € |
SIM-Karte (180GB, 30 Tage) | 11 € |
Hotel in Hanoi (3 Nächte inkl. Frühstück) | 36 € |
Bus: Flughafen nach Hanoi (Express 86) | 1,80 € |
Einkauf (1,5lWasser, kl. Cola, Chips) | 1,60 € |
Grab (inkl. Trinkgeld) | 3,40 € |
Museum | 1,60 € |
Ice Tea (am Automaten) | 0,80 € |
Wasser (am Automaten) | 0,40 € |
Essen (gebratener Reis mit Suppe und eine Cola) | 4,90 € |
Museum | 1,20 € |
Grab (inkl. Trinkgeld) | 2,70 € |
Einkauf (5lWasser, 1,5l Cola, Chips) – ja ich weiß 😉 | 3,90 € |